Die Desert Eagle ist eine halbautomatische Pistole, die auf dem Funktionsprinzip des Gasdruckladers basiert. Sie wurde von IMI (Israel Military Industries) entwickelt und wird dort seit 1980 hergestellt. Seit 1985 ist sie auch in den USA erhältlich. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten seitens IMI wird sie dort seit 1993 von MAGNUM Research in Lizenz gefertigt.
Es gibt drei verschiedene Versionen der Desert Eagle: Die Mark I, Mark VII und Mark XIX. Die Mark I wird nicht mehr hergestellt und war in den Kalibern .357 Magnum und .44 Magnum erhältlich. Die Mark VII ist derzeit mit .44 Magnum erhältlich, mit .357 Magnum- und .41 Magnum-Kammern wird sie nicht mehr produziert. Die am häufigsten verwendete, die Mark XIX, gibt es mit .357 Magnum, .44 Magnum, .50 Action Express und .440 CorBon (das neueste). Sonderkaliber, von denen jeweils nur 1000 Stück hergestellt wurden, sind: .357 und .44 Brain&Davis.
Eine Desert Eagle für eine andere Kammergröße umzurüsten, erfordert lediglich, dass der richtige Lauf eingebaut wird, sodass nur ein anderer Lauf gekauft werden muss, um die anderen Patronenkaliber verschießen zu können. Die verbreitetste Lauflänge beträgt sechs Zoll, es sind aber auch zehn und vierzehn Zoll lange Läufe erhältlich.
Die Desert Eagle wird mit einem herausnehmbaren Magazin geladen, wie es bei jeder anderen halbautomatischen Pistole üblich ist. Da sie derartig große Patronen abfeuert, ist die Magazinkapazität verglichen mit Waffen wie z.B. der SIG SauerP226 (Kaliber 9x19 mm, 16 Schuss) begrenzt. Die Magazinkapazität beträgt für Kaliber .357 Magnum 9 Schuss, für Kaliber .44 Magnum 8 Schuss und für Kaliber .50 AE (Action Express) nur 7 Schuss.
Die Desert Eagle ist bestens gerüstet für sportliche Zwecke und ist keine praktische Dienstwaffe (auch wenn Hollywoods Sichtweise anders aussieht). Gründe dafür sind die Größe, das Gewicht und die Schwierigkeit, sie – aufgrund des für die feuernde Person starken Rückstoßes der großen Patronen – handzuhaben. Trotzdem wird sie von israelischen und türkischen Sondereinheiten und von der Pariser Antidrogeneinheit eingesetzt.
Desert Eagle Mk VII .44 Magnum mit Wechselläufen 10 und 14 Zoll und einem Wechselsystem .357 Magnum mit 6 Zoll Lauf
Alle Desert Eagle-Versionen verwenden das gleiche Griffstück. Es ist also möglich, das vollständige Wechselsystem aus Lauf und kompletten Verschluss einer Desert Eagle Mk XIX auf dem Griffstück einer Mk VII oder Mk I oder auch umgekehrt zu verwenden. Die Verschlussköpfe der Mk XIX sind nicht mit denen der Mk I oder Mk VII austauschbar.
Diese Pistolen sind weitgehend identisch. Läufe und Verschlüsse sind austauschbar. Der wichtigste Unterschied zur MK XIX bei einem Kaliberwechsel von .357 Magnum zu .41 Magnum/.44 Magnum besteht darin, dass anders als bei der Mk XIX ein komplett neuer Verschluss erforderlich ist und es nicht ausreicht, nur den Verschlusskopf und den Lauf zu tauschen. Bei einem Wechsel von .41 Magnum zu .44 Magnum reicht ein Austausch des Laufes und des Verschlusskopfes.
Der größte Unterschied zwischen der Mk I und der Mk VII liegt in dem verwendetem Abzugssystem. Der Abzug der Mk I lässt sich nicht verstellen, während der Abzug der Mk VII in Vorzug und Triggerstop einstellbar ist. Der Abzug der Mk VII lässt sich jedoch in der Mk I nachrüsten. Die Kaliberpalette der MK I und Mk VII Pistolen umfasst .357 Magnum, .41 Magnum und .44 Magnum. Die verfügbaren Lauflängen umfassten 6 Zoll, 10 Zoll und 14 Zoll für .357 Magnum und .44 Magnum. Für .41 Magnum sind mit nur 6-Zoll- und 10-Zoll-Läufe bekannt. Jedoch sind nicht mehr alle Konfigurationen lieferbar und die Unterstützung durch den Hersteller nimmt weiter ab. Es gibt jedoch immer wieder Restposten. Alle Mk I und Mk VII Läufe verfügen über einen 3/8-Zoll-Schwalbenschwanz zur Aufnahme von optischen Zielgeräten.
Die Desert-Eagle-Mk-XIX-Pistolen wurden in den Kalibern .357 Magnum, .44 Magnum, .440 Corbon und .50 AE hergestellt. Aktuell verfügbar sind nur noch .357 Magnum, .44 Magnum, und .50 AE. Für einen beliebigen Kaliberwechsel wird im Unterschied zur Mk I oder Mk VII lediglich ein anderer Lauf und gegebenenfalls ein Verschlusskopf benötigt. Jedoch verwenden die Kaliber .44 Magnum, .440 Corbon und .50 AE den gleichen Verschlusskopf. Die Verschlüsse an sich sind breiter und massiver als bei der Mk I oder Mk VII gehalten und nicht mit den Verschlüssen der Mk I und Mk VII austauschbar, was auch mit dem breiteren Schwalbenschwanz in 7/8-Zoll-Ausführung mit zwei Querstegen zu Aufnahme von optischen Zielgeräten korrespondiert. Die Läufe sind in Lauflängen von 6 Zoll oder 10 Zoll verfügbar.
In der Anfangsphase wurden die Pistolen im Kaliber .50 AE als Mk-VII-Konfiguration bezeichnet, obwohl sie technisch der neueren Mk-XIX-Konfiguration entspricht. Jede Pistole im Kaliber .50 AE ist also unabhängig von ihrer herstellerseitigen Bezeichnung eine Mk-XIX-Konfiguration.